Schnauben

Schnauben
1. Et gaid, dat et sniuwed, sach de Junge, doa räit hä opper Suege. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 260, 29.
2. Wer zu hart schnaubet, der locket Blut heraus.Pauli, Postilla, 99a.
*3. Er schnaubt als wenn man nasses Stroh ins Feuer legt.
Wenn sich jemand gewaltig aufbläst. In Aegypten sagt man: Es ist das Schnauben des Stalles. Man denkt dabei an die dort wegen ihrer Unverschämtheit berüchtigten Stallknechte oder an Pferde, die gern schnaubend, die Nasenlöcher aufblasend, aus dem Stalle kommen, viel Muth und Kraft versprechend, aber bald darauf erschöpft sind. (Burckhardt, 374.)
Lat.: Ne crepita quidem digiti dignam. (Philippi, II, 11.)
*4. Er schnaubt wie ein fettes Schwein.
*5. Er schnaubt wie ein preussischer Soldat.
So sagt man in Litauen von jemand, der von einer so ungewöhnlichen Körperdicke ist, dass er auch nicht den vor ihm liegenden Boden zu erblicken vermag und dabei die Luft in ziemlich unartikulirten Tönen von sich stösst. Freilich hat das Sprichwort dabei nicht die jetzigen preussischen Soldaten im Auge, sondern jene alten, die nach kriegerischer Unthätigkeit an körperlichem Umfange gewannen, mit hochgeröthetem Angesicht, gewaltigem, von Kartoffeln und Bier aufgetriebenem Unterleibe und den Haslinger in der Rechten schwingend, wohl geeignet waren, dem leichtfüssigen schlanken Litauer Stoff zu einem Sprichwort zu liefern. (Wurzbach I, 17.)
*6. Ohne schnaubens und bartwischens.Grimmelshausen, Springinsfeld.
*7. Schnauben wie ein pinzgauer Bauer. (Oberösterreich.) – Baumgarten.
Holl.: Hij snuift gelijk een ketter. ( Harrebomée, I, 397a.)

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schnauben — Schnauben, verb. reg. act. noch häufiger aber neutr. mit dem Hülfsworte haben. Es ist eine Onomatopöie und ahmet das heftige Ausstoßen und Einziehen des Athems durch die Nase genau nach, dessen noch stärkerer Grad durch schnaufen ausgedruckt wird …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • schnauben — Vsw std. (14. Jh.), mhd. snūben schnarchen, schnauben Stammwort. Gehört zu schnaufen, mhd. snūfen, wobei wegen der schlechten Bezeugung unklar ist, ob es sich um regionale Varianten oder ursprünglich verschiedene Auslaute handelt. Schnauben kann… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • schnauben — »laut atmen«: Das ursprünglich niederd. und mitteld. Verb (im 14. Jh. schles. snūben »schnarchen«; entsprechend mnd. snūven, niederl. snuiven »schnauben«) gehört zu einer großen Gruppe lautnachahmender Bildungen mit dem Anlaut sn und… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schnauben — Schnauben, 1) den Athem mit Heftigkeit durch die Nase einziehen u. ausstoßen; 2) heftig Athem holen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • schnauben — V. (Oberstufe) sehr laut durch die Nase atmen (in Bezug auf bestimmte Tiere) Beispiel: Der Hengst schnaubte missmutig und versuchte sich aus dem festen Griff zu lösen …   Extremes Deutsch

  • schnauben — 1. blasen, fauchen, prusten; (südd., österr.): pfauchen; (landsch.): schnieben. 2. sich aufregen, aus der Fassung geraten, außer sich geraten/sein, sich entrüsten, entrüstet/erregt sein, in Harnisch/Wut/Zorn geraten, wild werden; (geh.):… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • schnauben — schnau·ben; schnaubte / veraltet schnob, hat geschnaubt / veraltet geschnoben; [Vi] 1 ein Pferd schnaubt ein Pferd macht ein lautes Geräusch, indem es kräftig durch die Nase atmet 2 (vor etwas (Dat)) schnauben sich vor Wut o.Ä. kaum mehr… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • schnauben — nach Luft ringen; keuchen; hecheln; japsen (umgangssprachlich); schnaufen; röcheln; heftig atmen; nach Atem ringen * * * schnau|ben [ ʃnau̮bn̩] <itr.; hat: geräuschvoll durch die Na …   Universal-Lexikon

  • schnauben — schnau|ben ; du schnaubst; du schnaubtest (veraltend schnobst); du schnaubtest (veraltend schnöbest); geschnaubt (veraltend geschnoben); schnaub[e]! …   Die deutsche Rechtschreibung

  • schnieben — schnie|ben 〈V. intr.; hat; mdt.〉 = schnauben [nachträgl. Bildung eines starken Präsens zum Prät. schnob; → schnauben] * * * schnie|ben <sw., seltener st. V.; hat (landsch.): ↑ schnauben (1). * * * schnie|ben <sw., seltener st. V.>… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”